Motivation & Faszination

Mühlen gehören zu den frühesten Arbeitsmaschinen der Menschheit. Vereinzelt nachgewiesen in der Antike, waren sie ab dem Mittelalter in ganz Europa verbreitet. Mit der Industrialisierung verdrängten die industriellen Großmühlen mehr und mehr die kleinen klassischen Handwerksmühlen, man sprach vom „Mühlensterben“. So manche Handwerksmühle produziert noch in der Bio-Niesche, doch mussten dafür meist eine pneumatische Förderung eingebaut und dem modernen Baurecht Zugeständnisse gemacht werden.

Mühlenwappen an der westlichen Giebelseite, ca. 1480

Die Bruckersche Mühle ist Anfang der 1920er Jahre nochmals als rein mechanische Handwerksmühle mit drei Walzenstühlen ausgebaut worden. Das Wasserrad wich damals einem Antriebsmotor mit Transmission. Fast ohne Veränderung ist sie dann auch 1976 stillgelegt und seitdem unverändert erhalten geblieben.

 

Sie wird auch gelegentlich als Fleckmühle bezeichnet, was ihre Lage innerhalb der Stadtmauer des Ortsfleckens bedeutet. Mitten im Zentrum ist sie heute eines der wenigen authentischen und wohl das älteste Baudenkmal der Stadt Leimen. Bald wird die Mühle als Museum und Zeitzeugin über 500 Jahre Leimener Geschichte Auskunft geben.

Lange Zeit war sie ein politischer Zankapfel, bei dem es um Abriss oder Erhaltung ging. Ein Millionenbetrag sollte die Renovierung kosten – dies überstieg den Hauswert bei weitem. Im Sport ist das scheinbar Unmögliche zu schaffen eine Triebfeder. Den ewigen Bedenkenträgern die Machbarkeit zu demonstrieren, ist auch ein starker Antrieb.